Mit viel Liebe präge ich meine Papiere und setze sie zusammen. Auch ich wurde geprägt, zum einen durch das Elternhaus, in dem ich schöpferisches Gestalten und Eigenverantwortung lernte, zum anderen durch die Mangelwirtschaft der DDR. Ich kann keinen Zettel wegwerfen, der ein besonderes Muster hat. Achten Sie nur mal auf die Innenseite der Briefumschläge. Manchmal sind kleine Schätze dabei.

So wie es beim Papier manchmal nur auf den richtigen Scherenschnitt ankommt, so gibt es auch im Leben Einschnitte, die wichtig sind.Für mich war das zum einen 1989 die politische Wende, die aus einer anderen Welt viele kreative Werkzeuge und Materialien mit sich brachte. Zum anderen 2010 meine erste Fahrt zur katholischen Gemeinde in Elista/Russland. Dort habe ich Schwester Alberta und ihre Arbeit für Behinderte kennen gelernt. Auf elistareise.blogspot.com können Sie den Hintergrund und meine fünf Reisen nachverfolgen.

Wenn ich meine Mutschekübchen und Schmetterlinge klebe, dann frage ich mich manchmal: Ist das wirklich Kunst? Man kann über den Begriff ja endlos debattieren. Ich habe meine Antwort in dem schon Eingangs zitierten Satz von Jeff Koons gefunden:

„Kunst ist ein humanitärer Akt. Kunst sollte in der Lage sein, die Menschheit zu beeinflussen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“

Wenn wir hier gemeinsam einzelne Menschen unterstützen, die mit ihrem Leben die Welt zu einem besseren Ort für Ausgegrenzte und Verfolgte machen, dann ist das für mich Kunst.